Marco Winter ist seit 2018 Gastgeber und Direktor im Budersand Hotel – Golf & Spa – Sylt. Im Interview mit Carsten K. Rath spricht er über nachhaltige Maßnahmen, die im Hotel umgesetzt werden, die Besonderheit des Spa-Angebotes und die Digitalisierung in der Kommunikation.
Wie wichtig sind Rankings für Ihre Mitarbeiter und Ihre Gäste?
Rankings sind sehr wichtig für unsere Mitarbeiter. Gerade die jungen Mitarbeiter entscheiden sich häufig anhand von Bekanntheitsgrad, Auszeichnungen und
Reputation für ihren neuen Arbeitgeber. Genauso habe
ich damals auch meinen Ausbildungsplatz beziehungsweise das Brenners Park-Hotel & Spa gefunden. Nur leider gab es da noch nicht so ein umfassendes Ranking beziehungsweise waren die digitalen Veröffentlichungen noch nicht so ausgeprägt. Gäste finden ebenso mit den »101 Besten« Orientierung für die Wahl ihres Urlaubsortes.
Welche Philosophie leben Sie im Budersand?
Letztendlich ist das Budersand ein Luxushotel. Doch unseren Gästen geht es nicht um »sehen und gesehen werden«. Klassische Statussymbole spielen bei uns weniger eine Rolle. Unsere Gäste fahren zwar in teuren Limousinen vor, streifen dann aber mit ihrem Anzug auch ihren Alltag ab. Viele Gäste arbeiten in verantwortungsvollen Führungsrollen und suchen bei uns ihren verdienten Ausgleich, Erholung und Erlebnisse – den entspannten Luxus eben.
Wie verbindet man ein Luxusresort mit den sportlichen Ambitionen eines Golfspielers?
Unsere Eigentümerin ist selbst leidenschaftliche Golfspielerin und hat ihren Traum eines besonderen Platzes und eines Hotels umgesetzt. Das Hotel und der Golfplatz sind zwei eigenständige Produkte, die miteinander perfekt harmonieren. Der Golfplatz ist kein reiner Mitgliederclub, das Budersand auch kein reines Golfhotel. Nebst Golf erleben Gäste Kunst, Kultur und vielfältige Kulinarik.
Das Budersand ist in der Kategorie Spa/Health auf
Platz 2. Was ist das Besondere an Ihrem Spa?
Ich freue mich sehr darüber, der gerade das Spa so viel Aufmerksamkeit bekommt. Das Meer bestimmt unseren Rhythmus: Wir bieten unseren Gästen MEERSPÜREN,
MEERGENUSS und MEERERHOLEN mit verschiedenen
Behandlungen, einer Frischluftterrasse in den Sylter Dünen und einem Ruheraum mit Blick auf die Nordsee. Die Treatments werden individuell auf die Gäste abgestimmt. Wichtig ist hier, dass die Mitarbeiter entsprechend qualifiziert sind und den Raum bekommen, auf die Bedürfnisse eingehen zu können.
Digitale Präsenz wird immer wichtiger. Wie digital ist das BUDERSAND denn für die Gäste?
Wir sind gut aufgestellt. Ich unterscheide zwischen unseren eigenen Kanälen und der Präsenz anderer Partner. Unsere eigene Website macht das Budersand bereits vorab für den Gast sehr gut erlebbar, er kann sich einen ersten Überblick verschaffen und direkt buchen. Weitere Präsenz pflegen wir über unsere vielfältigen Kooperationspartner aus der Medien-, Kultur- und Tourismusbranche. Vielleicht sind wir hier etwas »old-school« – wir kommunizieren aber weiterhin hauptsächlich telefonisch mit den Gästen. 90% buchen per
Telefonanruf. Für uns und unsere Gäste bedeutet dieser
direkte Kundenkontakt Luxus. Wir nehmen uns gern die Zeit für das persönliche Gespräch.
Wie wichtig ist die Nachhaltigkeit bei Ihnen, und wie setzen Sie dies um?
Nachhaltigkeit bedeutet, dass wir nicht mehr verbrauchen als nachwächst. Wir müssen zukunftsorientiert denken und handeln. Bereits beim Bau des Hotels hat man darauf geachtet: Das Hotel wurde in die Landschaft eingebettet, die Eigentümerin verzichtete auf Klimaanlagen und gestaltete die Zimmer bewusst auf das Wesentliche reduziert. Nachhaltigkeit zieht sich durch alle Bereiche. Im Prinzip fängt sie beim Frühstücksei an und hört bei der modernsten Technik auf. Wir verwenden am Frühstücksbuffet und auch in unseren beiden
Restaurants regionale Produkte, die zwar etwas teurer, dafür qualitativ hochwertig sind. Ein weiteres, interessantes Beispiel ist die Wäscherei. Frau Ebert hat damals mit dem Bau des Hotels eine eigene Wäscherei auf Sylt gebaut. Diese hat ein grünes Wäschesiegel, verbraucht unter anderem 44 Prozent weniger Energie. Auch bei unseren zukünftigen Projekten
achten wir weiterhin auf den schonenden Umgang mit
unseren Ressourcen.